Alle Infos über Olivenöl

Gutes Olivenöl ist gesund und schmackhaft. Es eignet sich auch zum Kochen und Braten, pflegt Haut und Haare.

 

Nicht alle Produkte sind gleich gut, und natürlich will man nur bestes Olivenöl. Aber wie findet man heraus, wie man Gutes von Schlechtem unterscheidet?

  

 

 

 

„nativ“ oder „extra“

Die Bezeichnungen auf den Etiketten der Ölflaschen sind durch die EU festgelegt. Steht „Natives Olivenöl extra“ oder „Olivenöl nativ extra“ auf dem Etikett, dann handelt es sich um ein Erzeugnis der höchsten Qualitätsstufe. Fehlt das kleine Wörtchen „extra“, fehlt es meist auch dem Öl an etwas; es hat beispielsweise qualitative Mängel oder ist weniger fruchtig im Geschmack. Man kann aus gesundheitlicher Sicht aber auch dieses „Olivenöl nativ“ problemlos verzehren. Schädlich ist es nicht – es ist nur eben typisch für die billigeren Olivenölmarken. Auch „extra vergine“ steht verlässlich für „Natives Olivenöl extra“, d.h. die höchste Güteklasse. Verlässlich sind diese Angaben leider nicht immer, wie regelmäßig bei Olivenöl-Tests herausgefunden wird.

 

Etiketten, Herkunft, Siegel

Wie bei Weinen auch, spielen Herkunftsregion und Lage im Anbau eine wichtige Rolle. Viele Öle sind aber Mischungen. Wenn aber griechisches, spanisches und italienisches Öl zu einem Produkt zusammengerührt wurden, muss man von zusätzlichen Wegstrecken beim Transport ausgehen. Besser also, es ist ein klares Herkunftsland erkennbar, noch besser eine einzelne Region. „Abgefüllt in“ ist dabei kein zuverlässiger Hinweis. „Geschützte Ursprungsbezeichnung“ oder „geschützte geografische Angabe“ sind da schon besser, aber auch dabei wird gelegentlich geschwindelt.

 

Auch bei Ölen lieber Bio

Wichtig ist auch das Bio-Siegel auf dem Etikett. Es versichert, dass es sich um ein Produkt aus kontrolliert biologischem Anbau handelt und gibt zudem an, ob es sich um ein innerhalb oder außerhalb der EU produziertes Erzeugnis handelt. Der Preis kann zwar ein wenig höher liegen, doch dafür wurde nachhaltiger gewirtschaftet: Die Bio-Landwirtschaft schließt die Verwendung von künstlichen Düngern und den meisten Pestiziden aus; mit höherer Wahrscheinlichkeit wachsen die Oliven in einem gesunden Ökosystem, wo beispielsweise auch andere Pflanzen Platz haben.

Auch hier hilft, mit Verstand an die Sache heranzugehen: Billiges Bio-Olivenöl vom Discounter wird schwerlich die Qualität namhafter Olivenöle haben – sonst könnten die es ja auch teurer verkaufen.

 

Billig-Olivenöl ist verdächtig

Gutes Olivenöl ist nicht billig: Ein Liter Öl in vernünftiger Qualität kann nicht weniger als 10 Euro kosten (5 Euro pro 500 ml-Flasche). Feinschmecker-Olivenöle kosten typischerweise um die 20 Euro pro halbem, 40 Euro pro Liter. Das kann man einfach nicht billiger herstellen. Vermeintliche Olivenöl-Schnäppchen sind oft minderwertig und werden zudem in der Regel nicht unter fairen Bedingungen erzeugt. 

 

Der Geschmack wird auch von der Reife bestimmt

Gutes Olivenöl wird innerhalb von 24 Stunden „kaltgepresst“ – bei allerhöchstens 27 Grad Celsius. Daher auch der Pflichthinweis „direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren“ bei der ersten Güteklasse. Generell gilt: Je reifer die Früchte in die Ölpresse kommen, desto „weicher“ (milder) fällt das Öl aus. Weniger reife Oliven ergeben also einen kräftigeren Geschmack.

Verschiedene Sorten unterscheiden sich im Geschmack stark voneinander. Gute Öle können scharf, fruchtig, aber auch bitter sein. Milde Öle lassen sich besonders gut zum Backen, für Desserts oder Marinaden verwenden. Ein fruchtig-intensives Olivenöl eignet sich zum Beispiel gut für für Fisch oder Salate, mit Gegrilltem hingegen harmoniert ein kräftiges Öl mit scharfer und bitterer Note. Zum Braten sind aromatischere Öle eher die richtige Wahl.

Riecht das angebliche „Nativ extra“-Öl hingegen muffig, metallisch, ranzig oder modrig, dann stimmt damit vielleicht etwas nicht und man verwendet es besser nicht.

  

Braten mit Olivenöl

Die weitverbreitete Meinung, das Öl der Oliven sei nicht zu Braten geeignet, ist ein Ammenmärchen. Man sollte dabei nur aufpassen, dass das Öl nicht zu heiß wird. Das Erhitzen geht natürlich stets mit einem gewissen Nährstoffverlust einher. Es bietet sich an, zum Braten oder Frittieren vielleicht nicht das allerfeinste oder teuerste Olivenöl zu verwenden.

 

Pflege für Haut und Haar

Aus Oliven gepresstes Öl ist ein gutes, natürliches Mittel gegen trockene Kopfhaut, trockene Haare oder Schuppen. Selbst gegen Haarausfall wird es eingesetzt, allerdings sind auf diesem Gebiet eher keine Wunderwirkungen zu erwarten. Gutes Olivenöl pflegt und schützt den kompletten Körper. Es wird seit der Antike wegen seiner heilenden, entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören freie Fettsäuren und auch Vitamin E. Es eignet sich für praktisch jeden Hauttyp und ruft nur selten allergische Reaktionen hervor. Wie beim besten Olivenöl für die Küche gilt aber auch bei den Pflegeprodukten, dass „billig“ selten qualitativ gut ist. Man greife deshalb lieber zu kaltgepresstem Öl aus biologischem Anbau.

 

Quelle: Utopia.de